Interview mit Pascal Thoma, Andi Schär und Adrian Senn (v.l.)
Jet-WM 2015: Interviews mit den Piloten
Pascal: „Ich bin glücklich, bei mir hat das Material gut funktioniert, wir waren sehr gut vorbereitet. Auch durch die Unterstützung von meinem Papa (Roger Thoma), muss ich dazu sagen. Und bei dir (schaut Adrian an) ist es glaube ich auch so. Wir konnten auf super Material zurückgreifen, waren mit der Baubewertung vorne mit dabei und am Ende (kurze Redepause) lag es an uns (lacht). Wir haben alles in der Hand gehabt.“
FMT: „Eure Platzierungen sind super. Herzlichen Glückwunsch. Das war eine ganz starke Leistung! Adrian, du wirst auch durch den Papa unterstützt. Ist das immer hilfreich oder kommt dann doch manchmal die Vater-Sohn-Beziehung ins Wanken?“
Adrian: „Ich muss sagen, beim Bauen geht ohne meinen Papa (Reto Senn) nix, da brauche ich ihn und wir arbeiten wirklich stark im Team. Aber beim Fliegen zähle ich lieber auf meine jungen Freunde. Da ist es besser, wenn man nicht den nervösen Papa hinten dran hat. (schmunzelt)“
FMT: „Das war ein ehrliches Wort, ich kann das nachvollziehen. Bist du mit der WM an sich zufrieden“?
Adrian: „Ja, sicherlich. Das ist jetzt das erste Mal, dass ich mit der Hawker Hunter auf einer WM gestartet bin. Die Bauphase verlief nicht reibungslos und wir wussten vorher nicht, wie es ausgeht. Ich bin sehr zufrieden, ja.“
FMT: „Ihr hattet ja im Vorfeld noch Pech und habt ein Modell verloren? Wir groß war dann für dich die Anspannung vor dem ersten Flug?“
Adrian: „Die war sicherlich sehr stark. Der Ausfall ist in einer Rollfigur passiert und genau diese Rollfigur musste ich hier wieder fliegen. Wir haben zwar das zweite Modell nochmals verstärkt und überprüft, dass das beim Wettbewerb ja nicht passiert. Aber die Bilder sind halt immer noch im Kopf.“
FMT: „Wann geht es für euch jetzt in die nächste Qualifikationsrunde für die nächste Weltmeisterschaft?“
Adrian: „Die haben wir schon im Oktober. Die Schweizer Meisterschaft ist schon der erste Qualifikationsflug für die nächste WM.“
Pascal: „Vielen Dank für die tolle Organisation hier, es hat uns Spaß gemacht. Wir hatten tolles Wetter, eine gute Infrastruktur und coole Leute. Ich freue mich auf das nächste Mal.“
FMT: „Den Dritten im Bunde, Andi Schär, wollen wir natürlich nicht vergessen. Andi, mit welchen Erwartungen bist du zur WM angetreten?“
Andi: „Zuerst mal, das Modell wieder ganz nach Haus zu bringen und dann eigentlich die Top 15 zu erreichen. Das war das Ziel gewesen.“
FMT: „Dein Papa (Heinz Schär) ist ja als Punktwerter sehr aktiv und war auch hier vor Ort im Einsatz. Inwiefern kommt es da zu einem Interessenskonflikt innerhalb der Familie?“
Andi: „Das ist schwierig zu sagen. Wenn er mich bewerten würde, fliegt bei ihm das Vaterherz mit und das macht es nicht immer einfach. Ich hatte vor allem den Vorteil, seine Hilfe im Vorfeld der WM nutzen zu können. Beim Bau und der Vorbereitung der Baubewertung war er eine riesen Hilfe.“
FMT: „Das kann ich mir vorstellen. Er hat den kritischsten Blick auf das ganze Modell. Aber ich denke, dass es hier bei der WM fair ablief und dass er dich nicht direkt selber bewertet hat.“
Andi: „Ja, das ist genau so. Er hat eine Pause gemacht, als ich zur Baubewertung gerufen wurde. Und beim Flug war er ja sowieso nicht dabei.“
FMT: „Super, also gibt es dann hinterher auch keinen Streit innerhalb der Familie um die Punkte. Das ist gut. Noch ein Wort: seit wann fliegst du Modelle, seit wann fliegst du Jets? Wie alt bist du jetzt?“
Andi: „Ich fliege seit dem achten Lebensjahr Modellflugzeuge und seit vier Jahren Jet-Modelle. Jetzt bin ich 21.“
FMT: „Das bedeutet, das Schweizer Team hat mit drei jungen Nachwuchspiloten definitiv keine Nachwuchssorgen?“
Andi: „Nein, definitiv nicht und weitere sind im Kommen. Also, das wird klappen.“
FMT: „Sehr schön, darauf freuen wir uns. Wir danken euch.“