Bauberichte

Projekt Mirage III

titMirage III RS
Etappe 1 - Bauphase
Die Idee eines Scale Nachbaus der Mirage III RS entstand im Sommer 2003. Schnell stellte sich heraus, dass es am Markt leider keinen geeigneten Bausatz gibt. Meine Idee verbreitete sich schnell unter Modellbaukameraden, über die ich unweigerlich beim 'Mirage-Guru' Meini Gyr landete. Er hatte schon erfolgreich eine kleinere Mirage als Impellermodell konstruiert und mittlerweile eine grössere Variante M 1:5.6 im Bau.

 


Wir waren uns schnell einig, auf seiner Basis sollte mein Modell entstehen. Allerdings sollte zuerst ein Zweckmodell, statt ein Scale Modell entstehen. Damit sollten Flugerfahrungen gesammelt werden. Meini lieferte mir im Sommer 2004 einen Rohbau. Die Flügelprofile entsprechen dem Original mit den markant nach unten gezogenen Nasenpartien am Flügelende. Die Flügel sind am Rumpfübergang abnehmbar ausgeführt, das Seitenleitwerk ist abnehmbar. Damit wird die Mirage für den Transport sehr handlich. Geplant ist eine abnehmbare Nase anzuflanschen, damit die verschiedenen Miragevarianten einfach möglich sind.

Meine erste Arbeit bestand darin, eine Flächensteckung zu entwickeln, die einerseits die aerodynamischen Kräfte aufnehmen kann und andererseits auftretende Landestösse durch die in den Flügeln montierten Fahrwerke ausreichend aufnehmen kann. Dazu wurde ein Querspant mit gefrästen Aluprofilen im Rumpf eingearbeitet. Die in den Flügeln notwendigen Verkastungen und grossen Aussparungen, wurden mit Kohlegewebe auslaminiert. Eine weitere Herausforderung war das Mirage Hauptfahrwerk. Die Mechanik muss bei begrenzten Platzverhältnissen im Flügel integriert werden können. Daneben müssen die Dreh- und Neigungswinkel der Fahrwerksbeine umgesetzt werden. Eine konventionelle Fahrwerksmechanik mit integriertem Pneumatikzylinder konnte nicht verwendet werden. Es musste eine geteilte, aufwändige Mechanik im Sinne des Origignalfahrwerkes konstruiert werden. Basierend auf Fahrwerkskomponenten der grossen Mirage 2000 von Eric Rantet und eigenen Fräs- und Drehteilen, baute ich mir ein geeignetes Fahrwerk auf.

Nebst Arbeiten wie Fräsen von Ruderhörnern, Hohlkehlenlagerung, Servoaufnahmen, etc. stand als Nächstes die spezielle Mirage III RS-Nase an. Sie wurde aufgrund von Originalfotos und Plänen masstäblich umgesetzt. Weiter folgten der Formenbau für die Lufteinlaufkegel, die Heckflosse und der spezielle Kerosintank. Die Triebwerksaufnahme und das Ducting sind bereits vorbereitet und warten auf deren endgültigen Einbau.

Mittlerweile steht die Balsa-/Styropor Mirage mit Glas überzogen und gefüllert auf dem Bautisch. Die nächsten Arbeiten wie Schleifen und Spachteln, Cockpitbau, sowie der Einbau der Triebwerks- und RC Komponenten stehen bevor. In einem nächsten Bericht werde ich euch über den Bauabschluss informieren.

0205/rt


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Mirage III RS - Etappe 2 - Flug

Mehr als ein Jahr intensive Bauzeit ist vergangen, seitdem ich den ersten Bericht über die Eigenbau Mirage geschrieben habe. Nun, nach fast 2-jähriger Bauzeit, die Mirage fliegt.... Zwischenzeitlich hat sich meine Liebste ein Hobby zugelegt, bei dem sie fast ganz ohne mich auskommt...;-)
Ich habe die Stunden nicht gezählt, es waren sehr, sehr viele Stunden im Baulokal. Als Scalebauer bin ich es gewöhnt, viel Zeit für ein Modell aufzuwenden. Dieses Projekt aber überstieg alle meine Vorstellungen bezüglich zeitlichem Aufwand.
Nachdem das Modell seine Farbe und die Markings erhalten hat, sah es schon wie sein grosses Vorbild aus. Ich Entschied mich für die Sonderlackierung der Black&White Mirage's. Zwei Mirage's wurden anlässlich der Ausmusterung 2003 aus der Schweizerarmee, mit dieser Sonderlackierung versehen. Über 40 Jahre hat die Mirage der Armee gedient und so manch ein Fliegerherz gewonnen. Ich freue mich, nun einen kleinen Bruder von ihr zu haben.
Zuerst standen diverse Rollversuche an. Dabei war die grosse Frage, ob das Triebwerk wohl genügend Luft und Kühlluft erhält. Meine anfänglichen Bedenken zerschlugen sich sehr schnell. Schon erstaunlich, mit wie wenig Einlaufquerschnitt das Triebwerk einwandfrei arbeitet. Auch genügend Kühlluft konnte im engen Innenraum der Mirage durchströmen. Nichts stand einem Erstflug im Wege.
Der Tag X kam. Beste Wetterbedingungen, sowie eine optimale Flugplatzinfrastruktur, luden förmlich zum Erstflug ein. Am Anfang führte ich simulierte Starts ohne abheben durch. Bei leichtem Höhenruderausschlag begann die Mirage bereits zu rotieren, was mich zuversichtlich stimmte, dass die Mirage problemlos zu starten sei. So kam es dann auch, ich zog leicht am Höhenruder, beschleunigte weiter und die Mirage hob sanft vom Boden ab. Das Modell liess sich problemlos fliegen, der Schwerpunkt schien gut gewählt zu sein. In mehreren grossen Ovalen zog ich vorsichtig meine Runden. Ich hatte keine Zeit den Flug zu geniessen, Austrimmen, Fluglage halten, Langsamflug auf sicherer Höhe,... bevor ich nach ca. 5 Minuten Flugzeit zum Landen eindrehte. Die Mirage setzte problemlos auf und ich war doch sehr positiv überrascht, wie gutmütig das Modell auch in der Landeendphase gesteuert werden konnte. Uff.., es war geschafft und ein grosser Stein fiel mir vom Herzen. Ich freue mich nun auf die weiteren Flüge mit diesem Modell.

0506/rt

Mirage III RS
Massstab: 1:5.6
Länge: 245cm (o. Antennenspitze)
Spannweite: 146cm
Gewicht leer: 13.5kg
Antrieb: JetCat P160


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